So da hier jetzt ungefähr eine Woche geschrieben wird, werd ich mal ein Datum einfügen, sonst blick ich selber nimmer durch...
26.8.:
Gegen 8 gings los, raus aus unsrem Luxusdomizil und rein ins gute alte englische Taxi zum Flughafen. Für ne Stadt mit 15 Mio. Einwohnern echt mini. Schnell eingecheckt bei unsrer scharfen Airline (Spice Jet...) und dann stilecht bei Subways gefrühstückt. Wie daheim aber spottbillig natürlich. Um 11 ging der Flieger. Übrigens gleiches Bild wie zu Hause, bevor das Boarding überhaupt beginnt, wird sich schon mal angestellt... Ok, dafür mussten wir dann halt wieder zwei Inder von unsrem Fensterplatz verjagen ;-)
Um halb 2 landeten wir. Alle Ausländer mussten erstmal ihr gesondertes Andamanenvisum beantragen. Ging sehr schnell, wir waren zu viert...
Aus dem Flughafen draußen stürzten sich die Tuktukfahrer auf uns und unterboten sich gegenseitig. Handeln war gar nicht mehr nötig und so gings zügig zum Fähranleger, in der Frauenschlange Tickets für den nächsten Tag kaufen. Die 6-Uhr-Fähre war leider schon voll, aber um 11.30 durften wir mit. Danach gings zu einem nahegelegenen Hotel vom LP einchecken und gleich weiter in die "Innenstadt" von Port Blair. Ein letztes Mal Internet Marke extra-slow, ein paar Vorräte für die Überfahrt kaufen und Abendessen. Hier geht halt mal schon um fünf die Sonne unter, da die halt in ganz Indien nur eine Zeitzone haben. So waren wir auch recht bald zurück im Hotel, wir sind ja anpassungsfähig!
27.8.:
Beim Ausschlafen wars das schon wieder mit dem Anpassen, aber wir hatten ja echt Zeit. Es gab zum Frühstück wieder Roomservice, ich glaub, die haben einfach nirgends Platz zum Essen :D
Dann gings zur Fähre, was ein alter Kutter! Ein muffiger Innenraum, außen quasi gar kein Platz. Wir quetschten uns irgendwo am Boden neben die Reling. Kurz vor Havelock fings aber mal wieder an zu regnen. Dort angekommen mussten wir wieder durch die Einwanderungsbehörde, mittlerweile war unsre Zahl auf 11 Touris gestiegen, darunter 9 Deutsche und Ösis! Gleiches Bild vor der Tür, wir fuhren für sage und schreibe FÜNF Rupien! Dafür sollte das von uns ausgewählte Resort nicht mehr existieren. Glaubten wir nicht, deshalb ließen wir uns an der Tauchschule Barefoot at Havelock absetzen. Wo uns tatsächlich bestätigt wurde, dass das Resort vor einiger Zeit dicht gemacht hatte! Ich checkte tauchtechnisch die Lage und wir zogen weiter die Straße lang von Resort zu Resort bis wir unseres entdeckten. Die Preise vom LP passen aber leider nimmer soo ganz, dazu kommt, dass wohl im September die Hauptsaison losgeht (kann ich mir nicht vorstellen...) und sie ab da alle das dreifache wollten! Einer hat uns dann den Preis geblockt, jetzt zahlen wir für unsre süße Bambushütte 600 die Nacht. Mit Bad, Moskitonetz Terrasse und Meerblick, schon ok. V.a. bei dem stetig fallenden Rupienkurs :P
Als das endlich geschafft war, gings direkt ins Meer. Das dank Ebbe irgendwie weg war... Über Badewannentiefe kamen wir nicht hinaus. Aber die Temperatur war dazu passend ;-)
Nach bzw. beim Duschen wurde die Bedeutung von Moskitomittelchen deutlich, die haben echt unter der Dusche angegriffen! Danach wackelten wir los auf der Suche nach fester Nahrung - seit dem Frühstück gabs nur etwas Obst. Wir landeten in einem ganz typischen kleinen Restaurant. Für Forni gabs nen White Snapper, den sie sich selbst aussuchen durfte. Für mich, die ich mit allem, was auf dem Teller lebendiger aussieht als Fischstäbchen, nix anfangen kann, leider nur das Drumherum aus Reis, Dal und Gemüse. Garnelen waren leider aus :-( Der Spaß kostete uns 5 Euro...
Danach gings zu Fuß auf stockfinsterer Straße weiter durch Dorf 3 bis zum ATM, der wider Erwarten Geld hatte, und v.a. zum Wine Shop, der einzigen Möglichkeit hier an alles von Bier aufwärts zu kommen. Mit vier Dosen Starkbier gings den ganzen weiten Weg zurück. Klarer Fall, ein Roller musste her!!!
Gegen neun schlugen wir dann vor unsrer Hütte auf, wo das Bier mit ein paar Runden Kniffel aufm Handy geleert wurde.
28.8.:
Um halb acht klingelte der Wecker (Stichwort Anpassung) und der Roomservice kam zur Abwechslung mal auf die Terrasse. Dummerweise hatte ich bei meiner Bestellung vergessen zu erwähnen, dass ich Cornflakes ohne Zucker bevorzuge... So bekam ich aber Zucker mit Milch und Cornflakes - in dieser Reihenfolge! Bääh, hab echt nur die obersten halbwegs trockenen runtergekriegt. Der Zuckerbedarf der Woche war gedeckt.
Danach gings los zur Tagesmission: Roller mieten! Gar nicht so leicht, die stehen zwar überall rum, aber an Ausländer dürfen sie nicht vermietet werden. Dann fanden wir aber doch noch den einen richtigen und bekamen den letzten Roller. Weiter zum Supermarkt, 5l Sprit kaufen. Mit Trichter...
Und schon tuckerten wir los 10km auf die andere Inselseite zum Beach #7, dem schönsten der Insel und wohl auch einem der schönsten der Welt. Und das könnte er wohl auch sein, wenn die Inder nicht wären, die nun mal überall ihren Müll fallen lassen und damit auch am Strand nicht aufhören :-( Echt traurig, dadurch verliert er halt locker mal 50% seiner Wirkung. Wir liefen ihn ein Stück entlang bis wir ein menschenleeres Eck für uns fanden. Nicht so, dass er irgendwo voll gewesen wäre... Dort blieben wir den ganzen Tag, faules Nichtstun, Plantschen in den echt guten Wellen.
Leider verabschiedete sich die Sonne zum Untergehen hinter dem Dschungel. Dabei hatte ich gedacht, wir wären an der Westküste, aber die machte leider einen Knick.
Als wir abfuhren, trafen wir noch auf die Ösis von der Fähre und verabredeten uns für den Abend. Dann gings mit unsrem Roller zurück, duschen und dann zum Pasta Essen ins Barefoot. Pasta Arabiata, die null scharf war, sucht den Fehler ;-) Aber sonst sehr lecker. Weiter zum Wineshop, wir kauften indischen Rotwein (ausbaufähig) und rollerten zurück. Zu Fuß gings zum Hotel der Ösis fünf Minuten entfernt. War echt ein lustiger Abend, erst am Strand, auch wenn das hier nach Sonnenuntergang verboten ist, dann später im Zimmer. Die fünf, vier Jungs und ein Mädel, hatten ne gut sortierte Bar zusammen gesammelt... Waren alles Medizinstudenten, die paar Wochen in Kalkutta Praktikum im Krankenhaus gemacht haben. Haben uns empfohlen, lieber nicht ernsthaft krank zu werden... Unterirdische Zustände!
Gegen zwölf sind wir dann zurück gewandert und trotz Stirnlampen erstmal vorbeigerannt.
29.8.:
Um dreiviertel 7 klingelte der Wecker, es ging los zum Tauchen bzw. zum Schnorcheln. In der Tauchschule schnell noch zuckerlose Cornflakes gefrühstückt, Ausrüstung gepackt und schon gings los aufs Boot. Mit uns waren nur ein französischer Taucher und drei Inder plus Kleinkind. Eine der Inderinnen kotzte halt nach der halben Stunde gleich mal über Bord, fast auch noch auf der windtechnisch falschen Seite...
Dann waren wir auch schon am Ziel, einer Mini-Insel, so klein, dass Forni einmal außenrum schnorchelte. Inder sehen beim Schnorcheln übrigens extrem lustig aus: Im langen Schwimmdress samt Bademütze und Schwimnweste krallen sie sich am Rettungsring fest... Und kommen auch nicht wirklich vorwärts. Tauchen war auch gut, aber an Ko Tao kommts nicht ran. Der Franzose musste vielleicht nach der dreiviertel Stunde hochgeschickt werden, Luft war alle. Ich brauchte wie üblich nicht wirklich viel und schaffte mit 72 Minuten meinen bisher längsten Tauchgang. War echt schön. Zurück an Bord zu Forni aufs Dach gelegt und weiter gings zu einem süßen kleinen völlig leeren Strand. Dort wurde etwas relaxt, bevors von dort aus zum 2. Tauchgang ging. Ähnlich wie der erste. Zurück am Strand gabs Lunch und einen gepflegten Mittagsschlaf. Auf der Rückfahrt pisste es wieder mal wie aus Eimern, störte uns somit aber reichlich wenig. Wir lagen noch ne Stunde am Strand bevors zum Duschen zurück ging. Abends gabs endlich die lang ersehnten Garnelen. In Form von Suppe und Momos. Das sind so gefüllte Teigtaschen, die über Dampf gegart werden. Sehr lecker. Danach gings wieder zu den Ösis, allerdings ohne Strand, da laut Hotelpersonal mit Polizeikontrollen zu rechnen war. War ein super Abend, leider aber auch der letzte, da die anderen am nächsten Morgen abgereist sind. Um eins waren wir dann wieder zurück.
30.8.:
Der Plan des Tages war, zum Elephant Beach zum Schnorcheln zu gehen. Dazu hatten wir extra zwei der Ösis ihre Ausrüstung zum halben Preis abgekauft. Los gings aber erstmal mit einem leckeren Frühstück unter anderem mit nem echt geilen Nutella-Pancakes. Dann rollerten wir los. Um zu diesem Strand zu kommen, gibts zwei Möglichkeiten. Die meisten kommen per Boot, genau genommen alle außer uns... Wir wählten den etwa 40-minütigen Trek durch den Dschungel, der nach Regenfällen schwer passierbar werden kann. Früh hatte es schon mal geregnet... Wir stapften los und es wurde tatsächlich immer matschiger. Irgendwie schaffte ich es aber doch, mit trockenen Turnschuhen anzukommen, auch wenn sie von außen total eingeschlammt waren ;-) War aber echt cool, quer durch den Dschungel. Am Beach angekommen war schon einiges los, aber nur Boote mit Indern. Und die waren echt wieder lustig. Am Strand wurden Schwimmreifen verliehen, also versuchte jeder der teils echt dicken Inder, sich in so ein Ding zu quetschen, was teils nur mit Hilfe gelang. Die Frauen natürlich voll bekleidet... Um dann, wenns hoch kam, bis zum Bauchnabel ins Wasser zu gehen. Dabei klammerten sie sich gerne noch an andere Personen. Wenn sie darin dann auch noch versuchten zu schwimmen, wurde es noch besser. Die Arme reichten kaum ins Wasser und mit den Füßen wurde aufs Wasser geschlagen. Hätte zu gern einen Nagel gehabt :P Mein persönliches Highlight war aber der Al-Kaida-Mitarbeiter mit der roten Bademütze... Ein paar versuchten auch wieder zu schnorcheln, natürlich mit Rettungsring. Aber dort, wo sie waren, gabs eh nix zu sehen, alles, was da mal war, war komplett totgetrampelt. Erst weiter draußen im Nichtschwimmerbereich wurde es besser. Aber kein Vergleich zum Tag vorher. Gegen Mittag pisste es ordentlich, und wieder einmal der Beweis: Es geht doch nichts über einen wasserdichten Ocean Pack. Nach und nach fuhren alle Boote ab, bis wir ganz allein waren. Cool!
Dank des vielen Regens war der Rückweg dann erst recht lustig. Das mit den trockenen Schuhen gab ich nach wenigen Schritten auf, einziges Ziel war, nicht so tief im Schlamm zu versinken, dass die Schuhe stecken bleiben. Am Roller angekommen, sahen wir aus wie Sau. Matschig bis zu den Knien, mindestens. Zurück am Bungalow gingen wir gleich ins Meer, Schuhe waschen. Waren echt nur braune Klumpen.
Abends fuhren wir zum Hafen Pizza essen, war ganz gut, leider aber nicht Holzofen wie wir gelesen hatten. Und leider hatte der Wineshop den zweiten Tag in Folge zu, die Abendgestaltung ist hier echt schwer. Also gings zurück. Wir verbrachten dem restlichen Abend bei unsren neuen Nachbarn, zwei Mädels aus Israel. Die bleiben hier halt mal drei Wochen auf der Insel. Ich glaub, da würde mir echt das Bambusdach aufn Kopf fallen...
31.8.:
Heute klingelte mein Wecker wieder schon um dreiviertel 7, es ging zum Tauchen. Forni durfte weiterschlafen. Nach einer Schüssel Cornflakes im Barefoot gings raus aufs Meer, dieses Mal in einem kleineren alten Kutter. Ohne Schnorchler ankerten wir im offenen Meer. Die beiden Tauchgänge waren deutlich tiefer, es ging bis auf knapp 30m. Dafür gabs viel mehr und größere Fische. War echt richtig gut. Und das Highlight gabs gleich zu Beginn: White-tip Reef Shark :D Oder zu deutsch: ein kleiner Hai! Leider begann es dann aber auf der Heimfahrt ordentlich zu regnen. Hörte zwar wieder auf, als wir gegen 2 zurück waren, sodass ich noch mal ne Stunde Strand bekam, aber dann gings erst richtig los. Richtig schöner starker Monsunregen für den restlichen Nachmittag. Ich kam grade noch trocken bis vor unsre Hütte, kurz danach stand alles unter Wasser. Forni kam einige Zeit später, als es nicht mehr ganz so stark schüttete. Unter Einsatz ihres Lebens konnte sie sich in einer Rekordzeit von drei Stunden unsere Fährtickets erkämpfen!
Abends waren wir in einem kleinen Dachrestaurant ohne Speisekarte. Für Forni gabs eine Scheibe Fisch, wir wissen nicht welchen, für mich Garnelen, alles vom Grill. Für nicht mal 5€... und saulecker
Auf der Heimfahrt hielten wir noch am Wineshop, der wieder offen war, und deckten uns mit Bier ein. Und wir waren im saulangsamen schnellsten Internetcafe der Insel. Aber immerhin, es existiert und heut ging es sogar ein bisschen und ich konnte mein letztes Hostel für Mumbai buchen. Schon krass, da neigen sich die sechs Wochen schon wieder dem Ende zu...
Jetzt sitzen wir vor unsrer Hütte, trinken unser Bier und hören den Indern beim Fernsehen zu...
1.9.:
Der Tag fiel wohl unter das Motto: Monsun... Schon nachts regnete es wie aus Eimern auf unser Dach. Früh hörte es zwar auf, war aber richtig grau. Wir blieben für hiesige Verhältnisse richtig lang im Bett (halb 9) und gingen dann erstmal zum Pancake-Dealer unsres Vertrauens frühstücken. Danach fuhren wir trotz allem zu Beach #7. Etwa ne Stunde lang ging das auch noch gut, dann fings aber wieder an zu schiffen ohne Ende. Ich flüchtete mich ins Wasser, da kam es mir nicht ganz so nass vor und auch nicht so kalt. Forni zog einen Unterstand vor und klammerte sich an mein Kindle. Gegen 2 oder so kapitulierten wir, die ganzen Inder hatten schon viel früher aufgegeben. Nachdem wir an den ganzen Läden an der Straße nirgends einen heißen Chai bekamen (Hallo? Wir sind hier in Indien und nirgends gibts Chai?!?), schwangen wir uns auf den Roller und fuhren über ATM und Internetcafe heim. Immerhin war der Regen deutlich schwächer... Den Chai gabs dann mit Roomservice auf die Terrasse. Gegen Abend wurde es zumindest wieder trocken um uns rum, sodass wir zum Essen loszogen. Anju Coco, der Pancake-Dealer, war wieder mal das Ziel. Dieses Mal gabs Red Curry für die Forni (mit Schärfewarnung, war aber eigentlich fast mild) und für mich Garnelen in Sweet Chili mit Bratkartoffeln und Knobibrot. Und zum Nachtisch noch nen Pancake - wer uns kennt, weiß was drauf war...
Damit der Tag nicht komplett ohne Action blieb, erwartete uns zu Hause unser wenig beliebtes Haustier Hugo Kowalski, eine Kakerlake. Und das nicht irgendwo, nein, Hugo befand sich im Bett, unter dem Moskitonetz!!! Dort, wo wir bisher dachten, vor seiner Familie sicher zu sein. Ich versuchte ihn mit meinen Flipflops im Netz hängend zu zerquetschen, aber davon zeigte er sich unbeeindruckt und rannte munter weiter durchs Bett. Wir zerlegten dieses in seine Bestandteile, doch das Vieh konnte fliehen. Danach wurde das Netz hermetisch abgedichtet.
Auf den Schock gabs erstmal ein Bier, Schnaps wäre uns lieber gewesen, hatten wir aber nicht...Den Abend ließen wir dann mit ner Runde Handykniffel ausklingen.
2.9.:
Dieser Tag startete um Welten besser als der letzte und hielt bis abends, was er versprach.
Als ich um kurz vor 7 ohne Hugo zu sehen die Haustür öffnete, schien mir die Sonne aus einem strahlend blauen Himmel entgegen. Los gings zum Tauchcenter. Heute waren wir nur zu zweit mit drei Guides... Auf der Hinfahrt hab ich gleich mal ne gute Stunde lang Sonne getankt. Der erste Tauchgang war super, viele verschiedene große Fische, einige große Schwärme, ein Lobster und ein paar Krabben. Danach wieder eineinhalb Stunden sonnen an Bord und gleich wieder runter. Und um das Tauchen hier für mich nach dem Hai beim letzten Mal perfekt zu machen, gabs zur Krönung noch ne Schildkröte :D juhu! Die Rückfahrt war dafür recht unangenehm und kalt, es war sau windig, so dass die Gischt uns komplett durchweichte, brrr...
Zurück an Land gegen halb 2 schien aber immer noch die Sonne, somit konnte ich schnell wieder auftauen und auch meine Rückseite bekam ihre Farbdosis.
Abends packten wir unsre Rucksäcke und gingen nochmal in ein kleines Fischlokal an der Straße, Garnelen bzw. Red Snapper Essen. Zwei Tauchlehrer waren auch dort und wir unterhielten uns super. Danach gabs noch ein letztes Bier vor der Hütte. Als ich später gerade eingeschlafen war, wurde ich unsanft wieder geweckt. Hugo oder ein Verwandter kuckte durchs Moskitonetz. Wir gaben alles, aber er konnte wieder entkommen. Falls das übrigens so klingt als wären wir total unfähige Kakerlakenjäger, muss ich sagen: Immerhin zwei hab ich die Woche über gekillt! Danach schlief ich aber gut...
3.9.:
Wie schnell so ne Woche vergehen kann! Heute müssten wir tatsächlich unser trautes Heim verlassen. Wir parkten das Gepäck beim Chef, brachten den Roller weg und gingen ein letztes Mal bei Anju frühstücken. Danach warfen wir uns an den Strand, die Sonne meinte es nochmal richtig gut mit uns. Auf zwei gingen wir ins Barefoot duschen und was essen, danach noch ne halbe Stunde zurück zum Strand, dann gings mit dem Tuktuk zum Hafen. Die Fähre war dieses Mal etwas schneller, da wir nicht über Neil fuhren. In Port Blair gings direkt in unser altes Hotel. Und kurz nochmal ins Internetcafe. Am PC ging zwar nix, aber es gab Wifi, somit konnte ich wenigstens meine Mails checken und meinen Pickup für Mumbai buchen.
Jetzt sind wir zurück im Hotel, der letzte Tag zu zweit neigt sich dem Ende. Morgen fliegt Forni nach Delhi und übermorgen nach Hause :-(
4.9.:
Sie ist weg, weg, und ich bin wieder allein allein :-(
Ja so schnell kanns gehen. Der Tag begann heute wieder einmal mit einer kleinen Kakerlakenjagd und dieses Mal waren wir erfolgreich! Ein gezielter Schlag mit unsrer Waffe (Turnschuh) während Forni ihren Rucksack anhob, unter der sie sich verkrochen hatte, dann noch etwa 10x Draufhauen - sicher ist sicher - und sie war erledigt.
Dann trennten sich unsre Wege - Fornis und meiner, nicht der von der Kakerlake. Sie fuhr zum Flughafen, ich ging nochmal zum Strand, 7km, zu Fuß, die Tuktukfahrer streiken und Taxi war mir zu teuer. War zwar ganz schön weit in der prallen Sonne, aber ansonsten ganz schön, die Küstenstraße entlang. Der Strand war natürlich nicht mit Havelock zu vergleichen, aber schon ok und ich war der einzige Touri... Zwischendurch tröpfelte es mal, dann wurde es aber wieder schön. Als ich um halb vier wieder zurücklief, fing es pünktlich an zu pissen. Mal sehen, ob meine Schuhe bis morgen wieder halbwegs trocken sind. Jetzt sitz ich gerade in einem kleinen Lokal am Hafen und versuche zu trocknen...
Nachher gibts hoffentlich noch mal Wifi im Internetshop, damit ich alles hochladen kann.
Morgen früh um halb 9 geht mein Flieger nach Kolkata, wo ich mal schlappe sechs Stunden Aufenthalt habe, bevor es nach Mumbai weiter geht, noch ich dann abends um halb acht ankomme und hoffe, dass der Airport Pickup klappt wie geplant...
26.8.:
Gegen 8 gings los, raus aus unsrem Luxusdomizil und rein ins gute alte englische Taxi zum Flughafen. Für ne Stadt mit 15 Mio. Einwohnern echt mini. Schnell eingecheckt bei unsrer scharfen Airline (Spice Jet...) und dann stilecht bei Subways gefrühstückt. Wie daheim aber spottbillig natürlich. Um 11 ging der Flieger. Übrigens gleiches Bild wie zu Hause, bevor das Boarding überhaupt beginnt, wird sich schon mal angestellt... Ok, dafür mussten wir dann halt wieder zwei Inder von unsrem Fensterplatz verjagen ;-)
Um halb 2 landeten wir. Alle Ausländer mussten erstmal ihr gesondertes Andamanenvisum beantragen. Ging sehr schnell, wir waren zu viert...
Aus dem Flughafen draußen stürzten sich die Tuktukfahrer auf uns und unterboten sich gegenseitig. Handeln war gar nicht mehr nötig und so gings zügig zum Fähranleger, in der Frauenschlange Tickets für den nächsten Tag kaufen. Die 6-Uhr-Fähre war leider schon voll, aber um 11.30 durften wir mit. Danach gings zu einem nahegelegenen Hotel vom LP einchecken und gleich weiter in die "Innenstadt" von Port Blair. Ein letztes Mal Internet Marke extra-slow, ein paar Vorräte für die Überfahrt kaufen und Abendessen. Hier geht halt mal schon um fünf die Sonne unter, da die halt in ganz Indien nur eine Zeitzone haben. So waren wir auch recht bald zurück im Hotel, wir sind ja anpassungsfähig!
27.8.:
Beim Ausschlafen wars das schon wieder mit dem Anpassen, aber wir hatten ja echt Zeit. Es gab zum Frühstück wieder Roomservice, ich glaub, die haben einfach nirgends Platz zum Essen :D
Dann gings zur Fähre, was ein alter Kutter! Ein muffiger Innenraum, außen quasi gar kein Platz. Wir quetschten uns irgendwo am Boden neben die Reling. Kurz vor Havelock fings aber mal wieder an zu regnen. Dort angekommen mussten wir wieder durch die Einwanderungsbehörde, mittlerweile war unsre Zahl auf 11 Touris gestiegen, darunter 9 Deutsche und Ösis! Gleiches Bild vor der Tür, wir fuhren für sage und schreibe FÜNF Rupien! Dafür sollte das von uns ausgewählte Resort nicht mehr existieren. Glaubten wir nicht, deshalb ließen wir uns an der Tauchschule Barefoot at Havelock absetzen. Wo uns tatsächlich bestätigt wurde, dass das Resort vor einiger Zeit dicht gemacht hatte! Ich checkte tauchtechnisch die Lage und wir zogen weiter die Straße lang von Resort zu Resort bis wir unseres entdeckten. Die Preise vom LP passen aber leider nimmer soo ganz, dazu kommt, dass wohl im September die Hauptsaison losgeht (kann ich mir nicht vorstellen...) und sie ab da alle das dreifache wollten! Einer hat uns dann den Preis geblockt, jetzt zahlen wir für unsre süße Bambushütte 600 die Nacht. Mit Bad, Moskitonetz Terrasse und Meerblick, schon ok. V.a. bei dem stetig fallenden Rupienkurs :P
Als das endlich geschafft war, gings direkt ins Meer. Das dank Ebbe irgendwie weg war... Über Badewannentiefe kamen wir nicht hinaus. Aber die Temperatur war dazu passend ;-)
Nach bzw. beim Duschen wurde die Bedeutung von Moskitomittelchen deutlich, die haben echt unter der Dusche angegriffen! Danach wackelten wir los auf der Suche nach fester Nahrung - seit dem Frühstück gabs nur etwas Obst. Wir landeten in einem ganz typischen kleinen Restaurant. Für Forni gabs nen White Snapper, den sie sich selbst aussuchen durfte. Für mich, die ich mit allem, was auf dem Teller lebendiger aussieht als Fischstäbchen, nix anfangen kann, leider nur das Drumherum aus Reis, Dal und Gemüse. Garnelen waren leider aus :-( Der Spaß kostete uns 5 Euro...
Danach gings zu Fuß auf stockfinsterer Straße weiter durch Dorf 3 bis zum ATM, der wider Erwarten Geld hatte, und v.a. zum Wine Shop, der einzigen Möglichkeit hier an alles von Bier aufwärts zu kommen. Mit vier Dosen Starkbier gings den ganzen weiten Weg zurück. Klarer Fall, ein Roller musste her!!!
Gegen neun schlugen wir dann vor unsrer Hütte auf, wo das Bier mit ein paar Runden Kniffel aufm Handy geleert wurde.
28.8.:
Um halb acht klingelte der Wecker (Stichwort Anpassung) und der Roomservice kam zur Abwechslung mal auf die Terrasse. Dummerweise hatte ich bei meiner Bestellung vergessen zu erwähnen, dass ich Cornflakes ohne Zucker bevorzuge... So bekam ich aber Zucker mit Milch und Cornflakes - in dieser Reihenfolge! Bääh, hab echt nur die obersten halbwegs trockenen runtergekriegt. Der Zuckerbedarf der Woche war gedeckt.
Danach gings los zur Tagesmission: Roller mieten! Gar nicht so leicht, die stehen zwar überall rum, aber an Ausländer dürfen sie nicht vermietet werden. Dann fanden wir aber doch noch den einen richtigen und bekamen den letzten Roller. Weiter zum Supermarkt, 5l Sprit kaufen. Mit Trichter...
Und schon tuckerten wir los 10km auf die andere Inselseite zum Beach #7, dem schönsten der Insel und wohl auch einem der schönsten der Welt. Und das könnte er wohl auch sein, wenn die Inder nicht wären, die nun mal überall ihren Müll fallen lassen und damit auch am Strand nicht aufhören :-( Echt traurig, dadurch verliert er halt locker mal 50% seiner Wirkung. Wir liefen ihn ein Stück entlang bis wir ein menschenleeres Eck für uns fanden. Nicht so, dass er irgendwo voll gewesen wäre... Dort blieben wir den ganzen Tag, faules Nichtstun, Plantschen in den echt guten Wellen.
Leider verabschiedete sich die Sonne zum Untergehen hinter dem Dschungel. Dabei hatte ich gedacht, wir wären an der Westküste, aber die machte leider einen Knick.
Als wir abfuhren, trafen wir noch auf die Ösis von der Fähre und verabredeten uns für den Abend. Dann gings mit unsrem Roller zurück, duschen und dann zum Pasta Essen ins Barefoot. Pasta Arabiata, die null scharf war, sucht den Fehler ;-) Aber sonst sehr lecker. Weiter zum Wineshop, wir kauften indischen Rotwein (ausbaufähig) und rollerten zurück. Zu Fuß gings zum Hotel der Ösis fünf Minuten entfernt. War echt ein lustiger Abend, erst am Strand, auch wenn das hier nach Sonnenuntergang verboten ist, dann später im Zimmer. Die fünf, vier Jungs und ein Mädel, hatten ne gut sortierte Bar zusammen gesammelt... Waren alles Medizinstudenten, die paar Wochen in Kalkutta Praktikum im Krankenhaus gemacht haben. Haben uns empfohlen, lieber nicht ernsthaft krank zu werden... Unterirdische Zustände!
Gegen zwölf sind wir dann zurück gewandert und trotz Stirnlampen erstmal vorbeigerannt.
29.8.:
Um dreiviertel 7 klingelte der Wecker, es ging los zum Tauchen bzw. zum Schnorcheln. In der Tauchschule schnell noch zuckerlose Cornflakes gefrühstückt, Ausrüstung gepackt und schon gings los aufs Boot. Mit uns waren nur ein französischer Taucher und drei Inder plus Kleinkind. Eine der Inderinnen kotzte halt nach der halben Stunde gleich mal über Bord, fast auch noch auf der windtechnisch falschen Seite...
Dann waren wir auch schon am Ziel, einer Mini-Insel, so klein, dass Forni einmal außenrum schnorchelte. Inder sehen beim Schnorcheln übrigens extrem lustig aus: Im langen Schwimmdress samt Bademütze und Schwimnweste krallen sie sich am Rettungsring fest... Und kommen auch nicht wirklich vorwärts. Tauchen war auch gut, aber an Ko Tao kommts nicht ran. Der Franzose musste vielleicht nach der dreiviertel Stunde hochgeschickt werden, Luft war alle. Ich brauchte wie üblich nicht wirklich viel und schaffte mit 72 Minuten meinen bisher längsten Tauchgang. War echt schön. Zurück an Bord zu Forni aufs Dach gelegt und weiter gings zu einem süßen kleinen völlig leeren Strand. Dort wurde etwas relaxt, bevors von dort aus zum 2. Tauchgang ging. Ähnlich wie der erste. Zurück am Strand gabs Lunch und einen gepflegten Mittagsschlaf. Auf der Rückfahrt pisste es wieder mal wie aus Eimern, störte uns somit aber reichlich wenig. Wir lagen noch ne Stunde am Strand bevors zum Duschen zurück ging. Abends gabs endlich die lang ersehnten Garnelen. In Form von Suppe und Momos. Das sind so gefüllte Teigtaschen, die über Dampf gegart werden. Sehr lecker. Danach gings wieder zu den Ösis, allerdings ohne Strand, da laut Hotelpersonal mit Polizeikontrollen zu rechnen war. War ein super Abend, leider aber auch der letzte, da die anderen am nächsten Morgen abgereist sind. Um eins waren wir dann wieder zurück.
30.8.:
Der Plan des Tages war, zum Elephant Beach zum Schnorcheln zu gehen. Dazu hatten wir extra zwei der Ösis ihre Ausrüstung zum halben Preis abgekauft. Los gings aber erstmal mit einem leckeren Frühstück unter anderem mit nem echt geilen Nutella-Pancakes. Dann rollerten wir los. Um zu diesem Strand zu kommen, gibts zwei Möglichkeiten. Die meisten kommen per Boot, genau genommen alle außer uns... Wir wählten den etwa 40-minütigen Trek durch den Dschungel, der nach Regenfällen schwer passierbar werden kann. Früh hatte es schon mal geregnet... Wir stapften los und es wurde tatsächlich immer matschiger. Irgendwie schaffte ich es aber doch, mit trockenen Turnschuhen anzukommen, auch wenn sie von außen total eingeschlammt waren ;-) War aber echt cool, quer durch den Dschungel. Am Beach angekommen war schon einiges los, aber nur Boote mit Indern. Und die waren echt wieder lustig. Am Strand wurden Schwimmreifen verliehen, also versuchte jeder der teils echt dicken Inder, sich in so ein Ding zu quetschen, was teils nur mit Hilfe gelang. Die Frauen natürlich voll bekleidet... Um dann, wenns hoch kam, bis zum Bauchnabel ins Wasser zu gehen. Dabei klammerten sie sich gerne noch an andere Personen. Wenn sie darin dann auch noch versuchten zu schwimmen, wurde es noch besser. Die Arme reichten kaum ins Wasser und mit den Füßen wurde aufs Wasser geschlagen. Hätte zu gern einen Nagel gehabt :P Mein persönliches Highlight war aber der Al-Kaida-Mitarbeiter mit der roten Bademütze... Ein paar versuchten auch wieder zu schnorcheln, natürlich mit Rettungsring. Aber dort, wo sie waren, gabs eh nix zu sehen, alles, was da mal war, war komplett totgetrampelt. Erst weiter draußen im Nichtschwimmerbereich wurde es besser. Aber kein Vergleich zum Tag vorher. Gegen Mittag pisste es ordentlich, und wieder einmal der Beweis: Es geht doch nichts über einen wasserdichten Ocean Pack. Nach und nach fuhren alle Boote ab, bis wir ganz allein waren. Cool!
Dank des vielen Regens war der Rückweg dann erst recht lustig. Das mit den trockenen Schuhen gab ich nach wenigen Schritten auf, einziges Ziel war, nicht so tief im Schlamm zu versinken, dass die Schuhe stecken bleiben. Am Roller angekommen, sahen wir aus wie Sau. Matschig bis zu den Knien, mindestens. Zurück am Bungalow gingen wir gleich ins Meer, Schuhe waschen. Waren echt nur braune Klumpen.
Abends fuhren wir zum Hafen Pizza essen, war ganz gut, leider aber nicht Holzofen wie wir gelesen hatten. Und leider hatte der Wineshop den zweiten Tag in Folge zu, die Abendgestaltung ist hier echt schwer. Also gings zurück. Wir verbrachten dem restlichen Abend bei unsren neuen Nachbarn, zwei Mädels aus Israel. Die bleiben hier halt mal drei Wochen auf der Insel. Ich glaub, da würde mir echt das Bambusdach aufn Kopf fallen...
31.8.:
Heute klingelte mein Wecker wieder schon um dreiviertel 7, es ging zum Tauchen. Forni durfte weiterschlafen. Nach einer Schüssel Cornflakes im Barefoot gings raus aufs Meer, dieses Mal in einem kleineren alten Kutter. Ohne Schnorchler ankerten wir im offenen Meer. Die beiden Tauchgänge waren deutlich tiefer, es ging bis auf knapp 30m. Dafür gabs viel mehr und größere Fische. War echt richtig gut. Und das Highlight gabs gleich zu Beginn: White-tip Reef Shark :D Oder zu deutsch: ein kleiner Hai! Leider begann es dann aber auf der Heimfahrt ordentlich zu regnen. Hörte zwar wieder auf, als wir gegen 2 zurück waren, sodass ich noch mal ne Stunde Strand bekam, aber dann gings erst richtig los. Richtig schöner starker Monsunregen für den restlichen Nachmittag. Ich kam grade noch trocken bis vor unsre Hütte, kurz danach stand alles unter Wasser. Forni kam einige Zeit später, als es nicht mehr ganz so stark schüttete. Unter Einsatz ihres Lebens konnte sie sich in einer Rekordzeit von drei Stunden unsere Fährtickets erkämpfen!
Abends waren wir in einem kleinen Dachrestaurant ohne Speisekarte. Für Forni gabs eine Scheibe Fisch, wir wissen nicht welchen, für mich Garnelen, alles vom Grill. Für nicht mal 5€... und saulecker
Auf der Heimfahrt hielten wir noch am Wineshop, der wieder offen war, und deckten uns mit Bier ein. Und wir waren im saulangsamen schnellsten Internetcafe der Insel. Aber immerhin, es existiert und heut ging es sogar ein bisschen und ich konnte mein letztes Hostel für Mumbai buchen. Schon krass, da neigen sich die sechs Wochen schon wieder dem Ende zu...
Jetzt sitzen wir vor unsrer Hütte, trinken unser Bier und hören den Indern beim Fernsehen zu...
1.9.:
Der Tag fiel wohl unter das Motto: Monsun... Schon nachts regnete es wie aus Eimern auf unser Dach. Früh hörte es zwar auf, war aber richtig grau. Wir blieben für hiesige Verhältnisse richtig lang im Bett (halb 9) und gingen dann erstmal zum Pancake-Dealer unsres Vertrauens frühstücken. Danach fuhren wir trotz allem zu Beach #7. Etwa ne Stunde lang ging das auch noch gut, dann fings aber wieder an zu schiffen ohne Ende. Ich flüchtete mich ins Wasser, da kam es mir nicht ganz so nass vor und auch nicht so kalt. Forni zog einen Unterstand vor und klammerte sich an mein Kindle. Gegen 2 oder so kapitulierten wir, die ganzen Inder hatten schon viel früher aufgegeben. Nachdem wir an den ganzen Läden an der Straße nirgends einen heißen Chai bekamen (Hallo? Wir sind hier in Indien und nirgends gibts Chai?!?), schwangen wir uns auf den Roller und fuhren über ATM und Internetcafe heim. Immerhin war der Regen deutlich schwächer... Den Chai gabs dann mit Roomservice auf die Terrasse. Gegen Abend wurde es zumindest wieder trocken um uns rum, sodass wir zum Essen loszogen. Anju Coco, der Pancake-Dealer, war wieder mal das Ziel. Dieses Mal gabs Red Curry für die Forni (mit Schärfewarnung, war aber eigentlich fast mild) und für mich Garnelen in Sweet Chili mit Bratkartoffeln und Knobibrot. Und zum Nachtisch noch nen Pancake - wer uns kennt, weiß was drauf war...
Damit der Tag nicht komplett ohne Action blieb, erwartete uns zu Hause unser wenig beliebtes Haustier Hugo Kowalski, eine Kakerlake. Und das nicht irgendwo, nein, Hugo befand sich im Bett, unter dem Moskitonetz!!! Dort, wo wir bisher dachten, vor seiner Familie sicher zu sein. Ich versuchte ihn mit meinen Flipflops im Netz hängend zu zerquetschen, aber davon zeigte er sich unbeeindruckt und rannte munter weiter durchs Bett. Wir zerlegten dieses in seine Bestandteile, doch das Vieh konnte fliehen. Danach wurde das Netz hermetisch abgedichtet.
Auf den Schock gabs erstmal ein Bier, Schnaps wäre uns lieber gewesen, hatten wir aber nicht...Den Abend ließen wir dann mit ner Runde Handykniffel ausklingen.
2.9.:
Dieser Tag startete um Welten besser als der letzte und hielt bis abends, was er versprach.
Als ich um kurz vor 7 ohne Hugo zu sehen die Haustür öffnete, schien mir die Sonne aus einem strahlend blauen Himmel entgegen. Los gings zum Tauchcenter. Heute waren wir nur zu zweit mit drei Guides... Auf der Hinfahrt hab ich gleich mal ne gute Stunde lang Sonne getankt. Der erste Tauchgang war super, viele verschiedene große Fische, einige große Schwärme, ein Lobster und ein paar Krabben. Danach wieder eineinhalb Stunden sonnen an Bord und gleich wieder runter. Und um das Tauchen hier für mich nach dem Hai beim letzten Mal perfekt zu machen, gabs zur Krönung noch ne Schildkröte :D juhu! Die Rückfahrt war dafür recht unangenehm und kalt, es war sau windig, so dass die Gischt uns komplett durchweichte, brrr...
Zurück an Land gegen halb 2 schien aber immer noch die Sonne, somit konnte ich schnell wieder auftauen und auch meine Rückseite bekam ihre Farbdosis.
Abends packten wir unsre Rucksäcke und gingen nochmal in ein kleines Fischlokal an der Straße, Garnelen bzw. Red Snapper Essen. Zwei Tauchlehrer waren auch dort und wir unterhielten uns super. Danach gabs noch ein letztes Bier vor der Hütte. Als ich später gerade eingeschlafen war, wurde ich unsanft wieder geweckt. Hugo oder ein Verwandter kuckte durchs Moskitonetz. Wir gaben alles, aber er konnte wieder entkommen. Falls das übrigens so klingt als wären wir total unfähige Kakerlakenjäger, muss ich sagen: Immerhin zwei hab ich die Woche über gekillt! Danach schlief ich aber gut...
3.9.:
Wie schnell so ne Woche vergehen kann! Heute müssten wir tatsächlich unser trautes Heim verlassen. Wir parkten das Gepäck beim Chef, brachten den Roller weg und gingen ein letztes Mal bei Anju frühstücken. Danach warfen wir uns an den Strand, die Sonne meinte es nochmal richtig gut mit uns. Auf zwei gingen wir ins Barefoot duschen und was essen, danach noch ne halbe Stunde zurück zum Strand, dann gings mit dem Tuktuk zum Hafen. Die Fähre war dieses Mal etwas schneller, da wir nicht über Neil fuhren. In Port Blair gings direkt in unser altes Hotel. Und kurz nochmal ins Internetcafe. Am PC ging zwar nix, aber es gab Wifi, somit konnte ich wenigstens meine Mails checken und meinen Pickup für Mumbai buchen.
Jetzt sind wir zurück im Hotel, der letzte Tag zu zweit neigt sich dem Ende. Morgen fliegt Forni nach Delhi und übermorgen nach Hause :-(
4.9.:
Sie ist weg, weg, und ich bin wieder allein allein :-(
Ja so schnell kanns gehen. Der Tag begann heute wieder einmal mit einer kleinen Kakerlakenjagd und dieses Mal waren wir erfolgreich! Ein gezielter Schlag mit unsrer Waffe (Turnschuh) während Forni ihren Rucksack anhob, unter der sie sich verkrochen hatte, dann noch etwa 10x Draufhauen - sicher ist sicher - und sie war erledigt.
Dann trennten sich unsre Wege - Fornis und meiner, nicht der von der Kakerlake. Sie fuhr zum Flughafen, ich ging nochmal zum Strand, 7km, zu Fuß, die Tuktukfahrer streiken und Taxi war mir zu teuer. War zwar ganz schön weit in der prallen Sonne, aber ansonsten ganz schön, die Küstenstraße entlang. Der Strand war natürlich nicht mit Havelock zu vergleichen, aber schon ok und ich war der einzige Touri... Zwischendurch tröpfelte es mal, dann wurde es aber wieder schön. Als ich um halb vier wieder zurücklief, fing es pünktlich an zu pissen. Mal sehen, ob meine Schuhe bis morgen wieder halbwegs trocken sind. Jetzt sitz ich gerade in einem kleinen Lokal am Hafen und versuche zu trocknen...
Nachher gibts hoffentlich noch mal Wifi im Internetshop, damit ich alles hochladen kann.
Morgen früh um halb 9 geht mein Flieger nach Kolkata, wo ich mal schlappe sechs Stunden Aufenthalt habe, bevor es nach Mumbai weiter geht, noch ich dann abends um halb acht ankomme und hoffe, dass der Airport Pickup klappt wie geplant...
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